Dienstag, 6. November 2012

Seoul, zweiter Teil


VORWÖRTCHEN
Zwölf Tage Seoul. Endlich sind wir wieder unterwegs. Und ich stelle mir die Frage, warum schreibe ich eigentlich diesen Blog. Sicherlich eine Frage, die sich viele „Blogger“ zwischendurch mal fragen. Auf der Suche nach Informationen über Seoul und SüdKorea im Ganzen oder Allgemeinen, bin ich über einige Blogs gestolpert, die cooler waren, mehr Infos, bessere Infos, spezifischere Infos und vor allem viel sortierter anbieten. Und ja – ich war neidisch. Irgendwie. Man strebt ja doch gerne nach dem Besseren. Entweder hätte man gerne, was der Nachbar hat; oder könnte gerne das, was der Kollege kann; oder wüsste gerne so viel wie der Andere da. Wer wird Millionär langweilig finden, weil man die Antworten alle kennt. Die geilen SkateboardStunts ohne Knochenbrüche von Anfang an hinbekommen. Einen MegaFernseher einfach im vorbei gehen kaufen, ohne sich Gedanken ums Geld machen zu müssen..

Jedenfalls habe ich mir das dann überlegt. Mit Konsequenzen und allem drum und dran. Damit mein Blog so wäre, wie einer der coolen, die ich mal angeschaut habe, müsste ich meinen Schreibstil ändern, müsste öfter und definierter schreiben, müsste mir ein bestimmtes Themengebiet raussuchen, ein Zielpublikum.
Und genau da kommt der springende Punkt! Ich HABE ein ganz spezifisches Zielpublikum. Nämlich Euch daheim und vielleicht noch all die, die durch Zufall drüber stolpern. Und mein Blog war nie als Informationsquelle gedacht. Also nicht als reine Infoquelle. Der Gedanke, dass Ihr bei mir noch so ein bisschen was lernt ist schon schön. Aber mein primäres Ziel ist das nicht. Im Prinzip geht es mir doch darum, dass jene die wollen ein bisschen nachlesen können wo ich mich gerade rumtreibe und was mir dabei so über den Weg läuft. Und nachdem ich das durchdachte hatte, fand ich meinen Blog plötzlich cooler als die anderen. So!

Warum ich Euch das jetzt so ausführlich erzählt habe? Na, weil es etwas ist, dass mir beim Rumtreiben so über den (Gedanken-)Weg gelaufen ist. Und vielleicht habt Ihr ja noch Ideen oder Senf, den Ihr mir zu meinen Gedanken dazu geben wollt?  (Unten hat’s nen Link zur Kommentarbox. ;)

 RUMTREIBUNG
Von dem was ich bisher gesehen, erlebt, gelernt habe ich Seoul eine grossartige Stadt. Als Tourist unheimlich angenehm. Es braucht nicht viel, dass man sich gut zurecht findet. Die U-Bahn funktioniert wie überall. Wobei die Gleise mit Glas vom Bahnsteig getrennt sind. So ist das Warten nicht mit stickiger Luft verbunden. Auf vielen Bildschirmen wird gezeigt, wie man sich richtig verhält – nicht laut ins Telefon reden, sondern mit Hand vor Handy und Mund, den anderen Fahrgästen Ihre Ruhe lassen. – normal laufen, nicht rennen, um Unfälle zu vermeiden. – auf den Rolltreppen rechts stehen und sich festhalten.  Alles ist bildreich erklärt, so dass selbst wir nicht-koreanisch-Sprechenden den Sinn verstehen. Manchmal wirkt es ein bisschen viel, weil es doch ein bisschen „common sense“ ist, was sie da erklären. Aber es scheint zu wirken. U-Bahn fahren ist unheimlich angenehm. Ausserdem zeigen die Bildschirme, wo die Bahn grad ist. Ergo kann man abschätzen, wie lange man noch warten muss.
Die U-Bahn Stationen haben bis zu zwölf Ausgänge. Diese sind nummeriert und überall hängen Pläne, die aufzeigen, welcher Ausgang wohin führt, so dass man unten bestens dafür sorgen kann, dass man an der richtigen Ecke raus kommt. 

In der Werbung wird gezeigt, dass man Touristen, die verloren wirken, helfen soll. Auch wieder mit vielen bildlichen Erklärungen. Das funktioniert auch. Wir standen ein paar Mal halb verloren über unserer Karte und jedes Mal ging es nicht lang und jemand fragte, ob man uns helfen könne. Das ist vor allem insofern praktisch, dass man dann von jemand angesprochen wird der Englisch spricht. Das ist hier nämlich nicht so verbreitet. Es gibt viele die nur ein paar Wörter drauf haben und sich dann nicht trauen, richtig zu antworten.
Südkorea hat ausserdem ein Programm „2010-2012“, dass die Förderung des Tourismus im Sinn hat. Es ist so aufgezogen, dass dadurch auch recht viele youtube Videos erstellt wurden, die einem die Koreaner an sich, ihre Schrift, das Land, Seoul, etc erklären und/oder aufzeigen, was wichtig oder sehenswert ist.
Den Gangnam stlye kennt ihr inzwischen sicher alle, der Song war anscheinend auf Platz 1 in den schweizer Charts. Wir haben ihn quasi live gesehen -> geht doch mal auf Danis Blog. Er hat das Video hochgeladen ;)  (http://www.bruce-bruttel.blogspot.com/2012/10/first-impressions.html).
Zwischendurch waren wir beim Seoul History Museum. Anfangs vor allem cool, weil es vollkommen kostenlos ist. Später dann vor allem beeindruckend durch seine MiniaturVersion von Seoul. Wobei die Stadt selbst in dieser kleinen Variante mehr Platz einnimmt als zweimal meine Wohnung hätte beherbergen können.



Vor dem Museum gab es noch eine Überraschung für mich. Ein Freund meiner Kindheit stand da. Einfach so. Klar. Es muss ein Zwilling sein.. Kennt ihr den HammerMan aus Basel? Sein Ebenbild ist in Seoul zu finden. Mensch hab ich mich gefreut. (kleine Challenge: wo in Basel ist er zu finden? Wer es zuerst weiss, bekommt ne Postkarte!)





Am Wochenende waren wir dann noch mit unseren, inzwischen zwei, Freunden in einem alten, nachgebauten Dorf. An sich nicht so besonders spannend. ABER: Sie hatten im 16Jahrhundert (oder so) schon ne ziemlich coole Bodenheizung. Da es in Korea im Winter richtig kalt wird (so mit Schnee und so), eine echt gute Idee. Die Zimmer waren allgemein etwas erhöht, so konnte man an einer Seite eine Ausbuchtung für ein kleines Feuer basteln. Rauch und Wärme zogen dann unter dem Zimmer durch und wurden auf der anderen Seite durch einen Kamin nach aussen befördert.. Für damalige Verhältnisse eine grossartige Erfindung, finde ich.
Im Dorf selbst konnte man ausserdem einer traditionelle Hochzeit beiwohnen und – das Highlight – ein „Taekwondo Concert“ besuchen.


Am Ende des „Konzerts“ wurden alle foreigners auf die Bühne gebeten. Wir haben kurzerhand eine kurze Einführung bekommen und fünf von uns durften auch mal auf so ein Brett einschlagen. Coole Sache das! J

Ich hätte noch viel zu erzählen.. Von den Sportgeräten, die überall, für alle aufgebaut sind, vom öffentlichen AerobicKurs am Fluss unter einer Brücke, vom LaternenFestival und den Massen von Leuten, die dort die Massen von tollen Laternen bewunderten, vom Funkturm und der Völkerwanderung an jedem Wochenende,  vom buddhistischen Tempel,… aber ich lass es nun einmal gut sein, denn wir sind bereits in Manila und auch von dieser Stadt gibt es einiges zu berichten.

Bis in bälde also!

3 Kommentare:

  1. Hi Anner, der Hammering Man steht auf dem Aeschenplatz vor dem gläsernen Hauptsitz der UBS :-) Bekomm ich jetzt ne Karte?
    LG Chris (Anner)

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  2. schön von wiki zitiert :) .. natürlich bekommst du eine karte. aber das nächste mal verbiete ich das googeln :P schickst mir noch deine addresse?

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  3. Hi Anna!
    Die anderen Blogs können gar nicht cooler sein als deiner, weil die ja gar nicht von dir sind!
    Mach bitte weiter so wie bisher, folge dir gern!
    Ganz liebe Grüsse
    Ines

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