JA! Auch bei uns hat es nun Nachwuchs gegeben.
9 Stück!
genau.. Häschen ;)
Samstag, 28. April 2012
Mittwoch, 25. April 2012
Mädchen sein – Frau sein
Was lernt man eigentlich, wenn man auf Reisen ist?
Sicher lernt jeder etwas anderes, aber zumindest lernt doch
ein jeder etwas über sich selbst, sein Selbst und vor allem sein Inneres.
Inzwischen bin ich siebenundzwanzig, diplomiert und
erwachsen. Doch habe ich das Bild im Spiegel, daheim oder in Hotelzimmern, nie
als Frau zu titulieren vermocht. Noch immer denke ich bei ihrem Anblick mehr an
ein Mädchen, eine Jugendliche. Manchmal überrasche ich mich damit, dass ich sie
bewusst als Frau tituliere. Dann sehe ich sie mit ganz anderen Augen. Sie sieht
dann aber trotzdem genau gleich aus. Ist es nicht komisch, dass ich es nicht
schaffe prinzipiell als ‚Frau‘ von mir zu denken? Immerhin gelte ich seit knapp
10 Jahren als erwachsen, bin wahlberechtigt und darf Alkohol trinken, bis ich
es kaum mehr schaffe nach Hause zu laufen. Aber wenn man zwei Drittel seines
bisherigen Lebens als Mädel angesprochen wurde und andere über sich selbst als
Jugendliche hat reden hören, ist es eben doch schwierig mal eben, ab dem
achtzehnten Geburtstag ein anderes Wort zu gebrauchen. Aber
erwachsen werden fand ich sowieso immer doof. Deshalb habe ich damals auch Pipi
Langstrumpf nachgemacht. Die Szene, in der sie mit ihren Freunden kleine Pillen
nimmt und dazu die Beschwörungsformel „Liebe kleine Cumulus, lass uns niemals
werden gruss“ aufsagt. Das habe ich mit allem Möglichen probiert. Kichererbsen.
Bohnen. Linsen. Alles was Kind in der Küche halt so findet und was ähnlich
klein ist, wie die Dinger, die Pipi da aus ihrer Küche holte.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass eines meiner
Küchen-Findungen gewirkt hat. Manchmal finde ich, kann ich die Frau im Spiegel
nicht Frau nennen. Manchmal finde ich, dass Erwachsene echt komisch sind.
Überhaupt. Erwachsen sein macht doch überhaupt keinen Spass. Man soll nicht
spielen, soll keinen Blödsinn machen, alles was man tut soll Sinn machen,
sinnvoll sein, auf ein Ziel abzielen. Wo bleibt denn da der Spass? Wo die
Momente, die man einfach geniesst, ohne an den nächsten zu denken? Wieso soll
ich nicht ab und an Dinge machen, die mir einfach gerade in den Sinn kommen.
Gänzlich ohne Sinn zwar, aber doch mit dem Ergebnis, dass ich grinsend am
Esstisch sitze (und alle erwachsenen um mich herum verwirrt aus der Wäsche
schauen, worüber ich dann noch mehr grinsen kann). Mir ist, dank meiner
Lebenserfahrung inzwischen natürlich bewusst, dass es Momente gibt, in denen
das nicht angemessen ist. Auf privater, vor allem aber auf beruflicher Ebene.
Und ihr dürft mir glauben, dass ich das zumeist auch differenzieren kann. Aber
selbst auf beruflicher Ebene gibt es Ecken und Nischen im alltäglichen Leben,
die etwas Blödsinn durchaus vertragen können. Ja, die den Alltag sogar viel
ertragbarer machen. Zuweilen sogar spassig und schön. Und wenn ich zwischen all
dem Ernst etwas Spass machen kann, fällt es mir auch nicht mehr schwer
zwischendrin das Leben Ernst zu nehmen. Aber bitte wirklich nur zwischendrin.
Der grösste Teil, so bitte ich, soll doch bitte ohne Sinn genossen werden
dürfen. Ernst sein ist meiner Ansicht nach nämlich letzten Endes doch nicht
alles. Und ja, ich werde, auch im beruflichen Umfeld, gerne jünger geschätzt
als ich es bin. Daran habe ich mich inzwischen gewöhnt. Ab und an werde ich
sogar fast zehn Jahre jünger geschätzt. Als wäre ich kurz nach meinem
Achtzehnten. Also kann ich mir ja auch noch zehn Jahre Zeit lassen mit all den
Überlegungen, ob nun Frau oder Jugendliche oder Mädchen.
Also kann ich dieses ganze Gegrübel darüber, ob ich jetzt
gelernt habe, mich selbst als Frau zu sehen und darüber was man nun auf Reisen
im allgemeinen lernt und wie erwachsen ich eigentlich bin und was das denn für
Sinn macht lassen - und spielen gehen.
Sonntag, 22. April 2012
habe gerade zeit...
...und dachte ich bring mal so ein paar Informationen, dass Ihr besser "mitfühlen" könnt:
- es ist etwas über 20 Grad warm, aber hier ist gerade die kleine Regenzeit und somit gibt es jeden Tag zwei oder drei Stunden Regen. Wenn man Glück hat, fallen die auf die Abendstunden. Da es hier um 6 bereits Dunkel wird (und das enorm schnell), stört einen der Regen dann auch nicht, da man sich sowieso drinnen aufhält.
- ich hatte ganz vergessen zu erzählen: am lake turkana fanden wir versteinerte Bäume. das ist mal ein komischer Anblick! EIndeutig grosse Exemplare, die scheinbar umgefallen und dabei zerbrochen sind. Also liegen überall so riesen Stamm-Stücke, die bei genauerer Betrachtung aber Steine sind... hö?!! .. !
- gestern gabs fondue. und heute ist mir schlecht
- Danis Blog ist nun auch verlinkt (sagte ich das bereits?) oben rechts findet ihr einen link, der Euch direkt zu ihm leitet. Aber nur was für solche, die auch mal etwas Englisch lesen möchten.. ;)
Happy Sunday!
- es ist etwas über 20 Grad warm, aber hier ist gerade die kleine Regenzeit und somit gibt es jeden Tag zwei oder drei Stunden Regen. Wenn man Glück hat, fallen die auf die Abendstunden. Da es hier um 6 bereits Dunkel wird (und das enorm schnell), stört einen der Regen dann auch nicht, da man sich sowieso drinnen aufhält.
- ich hatte ganz vergessen zu erzählen: am lake turkana fanden wir versteinerte Bäume. das ist mal ein komischer Anblick! EIndeutig grosse Exemplare, die scheinbar umgefallen und dabei zerbrochen sind. Also liegen überall so riesen Stamm-Stücke, die bei genauerer Betrachtung aber Steine sind... hö?!! .. !
- gestern gabs fondue. und heute ist mir schlecht
- Danis Blog ist nun auch verlinkt (sagte ich das bereits?) oben rechts findet ihr einen link, der Euch direkt zu ihm leitet. Aber nur was für solche, die auch mal etwas Englisch lesen möchten.. ;)
Happy Sunday!
Freitag, 20. April 2012
KEEP LEFT
jajajajaaa!
Fräulein Kätzmer kann nun auf ihrer "things to do before dying" das links-fahren als erledigt markieren. In einer relativ alten Kiste (steh ich ja drauf) mit-ohne Ortskenntnis, auf schlaglochreichen Strassen durch Nai-robbery. Glücklicherweise aber mit grossartigem Navigator, der selbst mit schlechter Strassenkarte bestens "drus chunnt" (~es checkt). Im Ernst: Die Strassen auf der Karte enden einfach ab und an mal, als hätte der Kartenzeichner einfach keine Lust mehr gehabt. Zudem gibt es die Ringroad auf der Karte noch nicht. Glücklicherweise ist Danis IQ höher als der des deutschen Durchschnitt-Navis, so dass er dann nicht völlig am Rad dreht, wenn man strikt nach Karte gerade im Nirgendwo rumbrettert. Wobei rumbrettern auch keine passende Definition ist, da ich heute nicht mehr als 80km/h aus der Kiste rausgebracht habe. Anyway. Ich kann jetzt links fahren, wir haben es zur Bekannten und auch wieder nach Hause geschafft und ich fühle mich frei wie ein Vögel. ähm.. Das ist jetzt wohl ein bisschen übertrieben. Aber es war schon schön mal wieder hinter dem Steuer eines Autos zu sitzen und im Prinzip fahren zu können wohin man will, ohne auf einen Matatu-Raser (Matatu=die hiesigen Minibusse) angewiesen zu sein.
Morgen Abend gehts zum Fondue Essen in der Swiss-Society.
Bezüglich Nai-robbery.. uns ist noch nichts passiert. Aber man hört ab und an Geschichtchen. Solange man sich aber im Dunkeln nicht unbedingt alleine auf der Strasse aufhält, sondern das Taxi nimmt, kann einem kaum etwas passieren. Zumindest nicht mehr, als Daheim auch. Also sorgt Euch nicht. Wir tuns auch nicht.
Sonntag begeben wir uns eventuell in den National Park von Nairobi und nächste Woche steht dann noch das Museum an. Denn auch wir sind ja so-Lisa! :)
Bis in bälde!
PS: unten seht ihr wo wir in etwa wohnen. die ganzgenaue location konnt ich auf die schnelle dann doch nicht finden ;)
Fräulein Kätzmer kann nun auf ihrer "things to do before dying" das links-fahren als erledigt markieren. In einer relativ alten Kiste (steh ich ja drauf) mit-ohne Ortskenntnis, auf schlaglochreichen Strassen durch Nai-robbery. Glücklicherweise aber mit grossartigem Navigator, der selbst mit schlechter Strassenkarte bestens "drus chunnt" (~es checkt). Im Ernst: Die Strassen auf der Karte enden einfach ab und an mal, als hätte der Kartenzeichner einfach keine Lust mehr gehabt. Zudem gibt es die Ringroad auf der Karte noch nicht. Glücklicherweise ist Danis IQ höher als der des deutschen Durchschnitt-Navis, so dass er dann nicht völlig am Rad dreht, wenn man strikt nach Karte gerade im Nirgendwo rumbrettert. Wobei rumbrettern auch keine passende Definition ist, da ich heute nicht mehr als 80km/h aus der Kiste rausgebracht habe. Anyway. Ich kann jetzt links fahren, wir haben es zur Bekannten und auch wieder nach Hause geschafft und ich fühle mich frei wie ein Vögel. ähm.. Das ist jetzt wohl ein bisschen übertrieben. Aber es war schon schön mal wieder hinter dem Steuer eines Autos zu sitzen und im Prinzip fahren zu können wohin man will, ohne auf einen Matatu-Raser (Matatu=die hiesigen Minibusse) angewiesen zu sein.
Morgen Abend gehts zum Fondue Essen in der Swiss-Society.
Bezüglich Nai-robbery.. uns ist noch nichts passiert. Aber man hört ab und an Geschichtchen. Solange man sich aber im Dunkeln nicht unbedingt alleine auf der Strasse aufhält, sondern das Taxi nimmt, kann einem kaum etwas passieren. Zumindest nicht mehr, als Daheim auch. Also sorgt Euch nicht. Wir tuns auch nicht.
Sonntag begeben wir uns eventuell in den National Park von Nairobi und nächste Woche steht dann noch das Museum an. Denn auch wir sind ja so-Lisa! :)
Bis in bälde!
PS: unten seht ihr wo wir in etwa wohnen. die ganzgenaue location konnt ich auf die schnelle dann doch nicht finden ;)
Mittwoch, 18. April 2012
Kenyas Norden
Liebe Leser!
Über zwei Wochen habe ich mich nun nicht mehr gemeldet – und
ich hatte guten Grund dazu. Denn wir waren im Norden Kenyas und es gab
unheimlich viel zu sehen (und wenig Zeit viel zu schreiben)!
Nach meiner letzten Meldung, haben wir Nakuru gen Norden
verlassen und uns mit all unserem BusFahrWissen nach Baringo begeben: Ein
TukTuk hat uns direkt zum richtigen Bus gebracht, so dass wir nicht mit
schwerstem Gepäck durch die Massen derer, die uns gerne ‚helfen‘ wollten, zu
laufen hatten. Dann sprachen wir mit den bereits anwesenden Passagieren, bevor
wir das Ticket bezahlten und stellten so sicher, dass wir den richtigen Preis
zahlen. Ausserdem hatten wir damit gleich einen gefunden, der das gleiche Ziel
hatte und uns später beim Umsteigen helfen konnte. Wir haben es also endlich
raus, wie man, möglichst entspannt, von einem Ort zum nächsten kommt. Und ich
klopfe uns einmal mehr gedanklich auf die Schultern, hoffend, dass ich nicht
doch irgendwann wieder eines besseren belehrt werde. ;o)
BARINGO:
Am Baringo See liessen wir uns im Robertscamp nieder (www.robertscamp.com), stellten unser Zelt
entsprechend der Vorabinformation unserer Tourleiterin direkt am See auf und
freuten uns über vier Tage Nichtstun in schöner Umgebung. Bier (kalt), Essen
(gut), Sofas (bequem), Sonne (warm).. Was braucht man denn schon mehr, um
glücklich zu sein?
Am ersten Abend verquasselten wir uns in der Camp-Bar
„Thirsty Goat“ und gingen erst spät zu unserem Zelt mit Blick auf das
naturbelassene Seeufer. Der Barkeeper liess uns allerdings nicht gehen, weil
wir keine Taschenlampe dabei hatten – security Richtlinie. Ein Guard (hier:
Askari) brachte uns dann runter. Als ich dann endlich im Zelt lag (Dani noch
unterwegs zwecks Zähneputzen) und mich auf den wohlverdienten Schlaf
freute, brachte der Wind plötzlich den Geruch von Pferdestall in unsere vier
Nylonwände. Kurz darauf hörte ich auch Holz knacken. Viel Holz. Und es knackte
LAUT. Als käme da was wirklich grosses! .. Und dann hörte ich wie Grasbüschel
ausgerissen und weiterverarbeitet wurden. Ich hatte ein bisschen Nylon um mich,
mein Shirt lag schon im Gepäckberg und war irgendwie nicht auffindbar. Also
vergrub ich mich im Schlafsack und hoffte, dass er mich gegen eine knappe Tonne
Vegetarier verteidigen könnte. Ach und Licht. Das machte ich auch noch an. Aber
Licht im Zelt.. da sieht man ja erst recht nicht was ausserhalb des
Nylon-„Schutzzauns“ passiert. Der Pferdegeruch war stärker geworden und die
Gras-rupf-kau-Geräusche waren inzwischen noch höchstens zwei Meter von meinem
Zelt entfernt..
Nach über drei Monaten, die wir ca 23 Stunden am Tag, sieben
Tage die Woche im Zweierpack verbrachten, war das mit Abstand das freudigste
Wiedersehen. Zumindest meinerseits.
Und damit Ihr Euch nun nicht besorgt die Stirnen zerfurcht:
Ja, es waren Hippos. Und ja, eigentlich müsste man sich da dann doch Sorgen
machen. ABER! Hippos scheuen Licht. Mit einer Taschenlampe kann man sie
ziemlich gut zurück ins Wasser drängen. Mit Feuer geht das noch besser. Und..
solange man sie nicht ärgert und ihnen vor allem nicht den Rückweg zum Wasser
abschneidet, passiert einem nichts. Ich gebe zu, dass ich von den vier Nächten,
die wir am Baringo verbrachten in zweien rechtes Muffensausen hatte. Aber
Gespräche mit den Askaris (bisher wurde kein Zelt beschädigt, keine Unfälle,
aber bitte aufpassen!), Lagerfeuer am Abend und immer eine Funzel dabei, wenn
man möglicherweise erst nach der Dämmerung zum Zelt zurück geht, haben am Ende
doch dafür gesorgt, dass ich (etwas) Schlaf bekam. Hippos sind enorm
gefährlich, wenn sie sauer werden. Und bisher hatten wir sie nur aus weiter
Entfernung gesehen. Aber mit ein bisschen Vorsicht und Regeln-einhalten, ist es
durchaus überlebbar. Und.. es war natürlich eine grossartige Situation, um mal
ein ganzes Hippo als jpg zu speichern und nicht immer nur ein paar Ohren und
Augen mit vollem Zoom, ganz klein irgendwo im Wasser.. Ich danke dem Teufel,
der mich Ritt, dieses abnorm grosse, externe Blitzdings für meine Kamera
mitzuschleppen!
Bitte sehr, unser Vorgartenhippo:
1.4.2012
Um unsere Reisegruppe adäquat zu begrüssen, sammelten wir Holz
und hackten es mit einer geliehenen Machete in lagerfeuergerechte Stücke.
Schweissüberströmt und glücklich betrachtete ich hinterher unseren Erfolg und
meine drei Blasen an der rechten Hand. Natürlich mit einem kühlen Bier in der
Hand – man gönnt sich ja sonst nichts. Es gibt Momente auf Reisen, die sind
einfach einfach-schön. Wunderschön sogar. Momente, in denen man IST und den
Moment in sich aufsaugt. Fünfzig Meter entfernt röhrten die Hippos im Wasser,
wir hatten Feuerholz für fünf Lagerfeuer, ich spürte meine warmgelaufenen
Muskeln unter der Haut und das kühle Bier in Magen und Hand, dazu eine einfache
Glückseligkeit, die es zu Hause selten schafft in mein Bewusstsein
vorzudringen, verschüttet unter Terminen, Verpflichtungen und eben all den alltäglichen
Dingen, die einem den Sinn für Kleinigkeiten rauben.
Gegen Nachmittag wurde unser Hippovorgarten dann von unserer
Reisegruppe überschwemmt: Ein grosser, grüner Truck, 12 weitere Mzungus und
drei Staffs (Fahrer, Koch und Allrounder). Die Menge an Leuten, die unsere
Sprache sprechen und Zelte aufbauten, überforderte mich fast. Aber wir freuten
uns auf die kommenden zwei Wochen, in denen wir uns nicht selbst um Unterkunft,
Essen und Weiterreise zu kümmern brauchten. Das wir mit Abstand die Jüngsten
waren, störte uns spätestens in dem Moment, als die ersten, die mit dem Zeltaufbau
fertig waren, nach Sundowner riefen, den GinTonic auspackten und sogar EIS
dabei hatten, überhaupt nicht mehr. ;)
LAKE TURKANA TOUR
Unmengen von Gepäck, sechs Lehrer, ein Anwalt, zwei
Spediteure, eine Ärztin, eine Buchhalterin, eine ehemalige Reiseleterin und wir
beiden Wirtschaftsinformatiker auf grosser Kulturreise, die uns an die Wiege
der Menschheit führte - denn: Nach neuen Erkenntnissen hat die menschliche
Rasse ihren Ursprung am Turkana See im Norden von Kenya. Dort findet man eine Menge
alter Knochen –menschlich, elefantisch, krokodilisch, schildkrötisch (2m
Durchmesser!), .. sowie versteinerte Bäume! Und savannische Wüste. Davon
besonders viel. Dazu noch lebende Krokodile. Aber man kann trotzdem im See
schwimmen. Aber bitte nur tagsüber, denn des Nachts kommen die Krokodile an den
Strand. Manchmal auch früher, stellten wir dann im Nachhinein fest (na DANKE!)
– allerdings sind die nicht gross genug, als dass wir wirklich Beute für sie
darstellen würden. Trotzdem verblieb ein leicht mulmiges Gefühl. (Aber Dani
hatte sich ja Abenteuer gewünscht..) Unsere Gruppe war aber gut vorbereitet: es
wurde einfach direkt wieder ein Sundowner aufgetischt. Zur Beruhigung und, weil
es sich ja so gehört. Schliesslich geht die Sonne hier sehr früh unter und
braucht dazu auch viel weniger Zeit als daheim – schwupp weg. Da muss man doch
frühzeitig bereit sein.
Auf der vorletzten Wegstrecke ‚überraschte‘ uns dann noch
die Regenzeit. Unser Truck blieb prompt nach ein paar Metern Rutschpartie im
Schlamm stecken. Die Weiterfahrt verzögerte sich dadurch um ungefähr zwei
Stunden – um dann nach einer halben wieder unterbrochen zu werden, da sich
einige LKWs das gleiche Problem hatten und festgefahren im Matsch die Strasse
blockierten. Inmitten von vielen vielen Leuten verbrachten wir also nochmals
vier Stunden am Rande einer Matschpiste, bis unser Truck dann zumindest einen
LKW rausgezogen und damit eine Durchfahrt geschaffen hatte. So viel zu Danis
Abenteuerwünschen.
In der Gegend um den Lake Turkana, gab es selten gekühlte
Getränke, trotzdem schaffte es unsere Gruppe jeden Abend zumindest GinTonic
oder Vodka-irgendwas, wenn auch oftmals lauwarm (oder wärmer) in die Finger zu
bekommen. Mit der Zeit sehnten wir uns aber doch wieder sehr nach kühlem Bier (für
einige bitte mit Sprite) und/oder Eiswürfeln.
Vor allem, als wir dann dort oben waren, ohne jegliches
Handynetz über drei Tage.. Und ich mit dem ersten bisschen Netz aus Deutschland
die Meldung bekam, dass meine Nichte nun das Licht der Welt erblickt hatte und
ich ergo zum zweiten Mal Tante geworden bin – hätte ich doch gerne mit was
ADÄQUATEM angestossen. Aber das holen wir einfach mal nach, wenn ich wieder
daheim bin. Dann kann ich das wenigstens gleich mit meiner Schwester tun und
ihr direkt zu ihrer Prinzessin gratulieren.. (Das sind übrigens die Momente, wo
man eigentlich unbedingt gerne daheim wäre und das Reisen einen leicht bitteren
Nachgeschmack haben kann.)
Das letzte grosse Ereignis unserer TurkanaTour war ein
„GameDrive“ in einem National Park, der uns mit den selten zu sichtenden Löwen
und einem Leoparden beglückte. Ersteres direkt neben dem Truck, zwei Meter
weiter ein Elefant. Später noch eine Giraffe in wenigen Metern Entfernung und
etliche Antilopen. Geniale Bilder, die in Hirnen, Herzen und diversen Kameras
gespeichert wurden!
Zu vierzehnt über vierzehn Tage zusammen unterwegs, in einem
Bus, mit Unmengen von Kilometern auf schlechten Pisten ist nicht immer das
Gelbe vom Ei. Aber wir haben es enorm genossen uns nicht kümmern zu müssen,
durchgehend sehr gutes Essen geniessen zu können und, auch wenn es nicht immer
einfach ist mit so einer Gruppe (zumal wir vorher nur Franziska aus Addis
kannten) war es schön mal „Leute von daheim“ um sich zu haben. Aber ja – wir verstanden
uns leider nicht mit allen gut. Das war zuweilen doch sehr anstrengend, wurde
aber von der Tatsache ausgeglichen, dass alle mit denen wir uns verstanden
ziemlich klasse Leute sind und wir von Doris eingeladen wurden, in Nairobi bei
ihr zu wohnen.
Und hier sind wir nun. NAIROBI!
Der Gegensatz zum Norden Kenyas ist immens. Die
ShoppingCentren sind für uns der pure Luxus. Es gibt Cafes mit absolut
grossartig gutem Service, schönen Bedienungen, gutem Essen, kaltem Bier.
Allgemein bekommt man was das Herz so begehrt. Und es stehen Unmengen an
wirklich riesigen Hütten hier rum. Hinter grossen Zäunen und Hecken. Also kurz:
die Anzahl Villen die es hier gibt, hätte ich kaum in Hollywood erwartet. Dafür
gibt es auch wesentlich mehr Kriminalität als in Addis. Die ist uns glücklicherweise
noch nicht persönlich begegnet, aber man muss sich schon vorsehen und sollte
Nachts nicht mehr durch die Gegend streunern – lieber gleich ein Taxis nehmen.
Ist aber auch schwierig, da man dem Taxifahrer sagen muss wo er wie dorthin
fahren kann, wo man dann bitte aussteigen möchte. Andererseits sind wir zwei
Wochen fast täglich sehr viel in unserem Truck gesessen und sind dementsprechend
gar nicht so böse drum, dass wir nun die Möglichkeit haben, einfach ein paar
Tage mit lesen verbringen zu können (Das ging im Truck mit Ruckelpiste nämlich
gar nicht). Und heute Nachmittag gehen wir mit dem elfährigen Sohn von Doris
Haushälterin ins Kino. Es läuft der neue Film von den Machern von „Ich- einfach
unverbesserlich“. Und ich freu mich wohl mehr drauf, als Ian (der Junge). ;o)
Wir werden sicherlich noch bis Anfang nächster Woche in
Nairobi bleiben, um dann gen MEER weiter zu reisen. Ab hier soll das Busfahren
recht easy sein. Mit Nachtbussen auf guten Strassen. Wir lassen uns überraschen
;) Ausserdem haben wir einigen unserer Gruppenkollegen noch einen Teil unserer
Ausrüstung mit-zurück-in-die-Schweiz-gegeben. Alles in allem waren das neun
kilo, inclusive einem unserer Rucksäcke. Wir reisen nun also wesentlich
leichter und hoffen, dass wir wirklich nur überflüssiges abgegeben haben.
Montag, 16. April 2012
Nairobi
meine lieben!
zwei wochen düsten wir durch den norden kenyas. es gibt viel zu erzählen - und das werde ich auch. aber da ich dazu noch nicht kam, wollte ich euch zumindest kurz mitteilen, dass es uns bestens geht, wir nun in nairobi sind, ich ein zweites mal tante geworden bin (JUHUUUU, und diesmal eine nichte), es viele tiere zu sehen gab (incl. gepard, löwe, hippo) .. und .. ja, so halt.
das leben ist schön und wir geniessen die zeit.. ich hoffe bis morgen gibt es hier mehr zu lesen ;)
alles liebe!
anna
zwei wochen düsten wir durch den norden kenyas. es gibt viel zu erzählen - und das werde ich auch. aber da ich dazu noch nicht kam, wollte ich euch zumindest kurz mitteilen, dass es uns bestens geht, wir nun in nairobi sind, ich ein zweites mal tante geworden bin (JUHUUUU, und diesmal eine nichte), es viele tiere zu sehen gab (incl. gepard, löwe, hippo) .. und .. ja, so halt.
das leben ist schön und wir geniessen die zeit.. ich hoffe bis morgen gibt es hier mehr zu lesen ;)
alles liebe!
anna
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