Erstens:die nägel sind nicht mehr rosa (sorry ;)
Zweitens: werden sie wohl auchnie wieder
Drittens: seid also dankbar, dass ich Euch habe teilhaben
lassen…
;-P
SMS hoch zehn und Abenteuer
Irgendwo habe ich gelesen, dass die Philippinos pro Tag in
etwa so viele SMS schreiben, wie ganz Europa zusammen. Ich fand dieses
Statement ein bisschen übertrieben. Aber inzwischen .. sagen wir „ich glaube
jetzt dran“.. Und hier das warum:
Am dritten Januar erhielten wir die Bestätigung, dass unsere
Bangka gen El Nido am nächsten morgen um ZWEI abfahren würde. Definitiv. Aber
nein, sie könnten uns noch nicht sagen, von wo aus, denn das wüssten sie auch
noch nicht. Aber ein Tricycle würde uns vor dem Hotel abholen. Für die letzte
Nacht hatten wir (wegen ausgebucht) das Hotel wechseln müssen. Ergo gab ich den
Damen nochmal Bescheid, damit das Tricycle auch wüsste, wo es uns holen muss.
Morgens um
halb 3 bekamen wir eine SMS: „Hello are you ready to pick up?“ Und damit
wir diese SMS auch bestimmt bekommen, wurde sie gleich zweimal abgeschickt.
Ich antwortete mit <>.
Etwa eine Minute nach der ersten SMS kam folgender Satz: „What
is your room no?”
Antwort: <>
“The tricycle drvr is there to pick up now”
eineinhalb Minuten spatter
“U r 114 right” eine halbe Minute später. (114 war unsere
Zimmer nummer im Seadive Hotel. Unser neues Hotel hatte nur Nummern von eins
bis 16.)
Halb drei Uhr morgens schicken sie derartige Fragen einem
Morgenmuffel, der am vergangenen Tag extra nochmal darauf hingewiesen hatte,
dass wir das Hotel wechseln mussten. Ich also nochmal geantwortet
(gaaaaaaaaaanz ruhig!), dass wir im anderen Hotel seien..
„Cn u go
out, bcuse in sea dve is 4 pass.“
<>
“Mam are u
in seadve, reply quickly”
“ok”
Morgenmuffel schon nicht mehr ganz so ruhig.<< NEIN!
Haben wir doch gesagt. Wir sind im L&M.>>
Inzwischen waren wir draussen, hatten zwei weitere Touris
gefunden, die auch auf das Tricycle warteten und waren, weil die Strassen
absolut leer waren bei uns, zum Seadive gelaufen.
Nächste SMS, ein paar Minuten Pause davor: “ok”
Eine Minute später: “The tricycle is coming..”
Es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte „F*** you“
geschrieben. Aber das wäre schlechtes Karma. Vor allem so früh am Morgen. Und
am Anfang des Jahres möchte man sich ja nicht gleich alles verbauen. Also keine
Antwort geschickt und mir gedacht, dass die Philippinos eben einfach gerne
texten. Lieber zu viel als zu wenig. So ganz anders als wir. Da ruft man doch
lieber kurz an. Also bei uns. Hier eben nicht.
Das mit der „Fähre“ war ja sowieso noch sowas. Mitten in der
Nacht los fahren. Von irgendeinem Pier. Das heisst übersetzt, dass die Coastguard
es nicht erlauben würde. Wegen der Sturmwarnung, oder weil das verwendete Boot
keine Zulassung zum Fährenfahren hat. Aber wir wollten ja rüber und eine
Stornierung hätte uns ans Ende der Warteliste gesetzt und somit wahrscheinlich
noch mindestens zwei bis drei Tage in Coron festgehalten. Also hatten wir am
Abend vorher noch jenste Wetterseiten konsultiert. Wegen Wind und Wellenhöhe
und überhaupt.
Am Ende war die Überfahrt nicht ganz trocken, das
Mittagessen wurde wegen Wellengang kommentarlos (ist hier so üblich) gestrichen
und wir wurden, nach unseren etwa sieben Stunden Fahrt, nicht in El Nido,
sondern an einem kleinen, kaum besiedelten Strand gebeten auszusteigen.
Ääääääääääääääääääh??? .. Als wir uns umdrehten war das Boot bereits weg. NA
BRAVO. Irgendwer verfrachtete uns in einen AirConVan, in dem wir nie alle Platz
gehabt hätten, wenn nicht drei Passagiere nicht aufgetaucht wären. Der Van war
im Vergleich zu den Minibussen in Afrika ein äusserst komfortables Gefährt und
während wir so über die Strassen hoppelten, wurde uns klar, dass vor El Nido
sicherlich auch Coastguards unterwegs sind und man denen ja nicht in die Arme
schwimmen darf. Daher wohl der einsame Strand. Schade einfach mal wieder, dass
es kommentarlos von statten ging, sonst wäre es schliesslich aber auch zu
einfach für uns gewesen. Wo bliebe denn da das Abenteuer?
Später erfuhren wir dann von anderen Touristen, deren Boot 4
Stunden vor unserem Strand warten musste, weil die coastguard bei ihrer Ankunft
an eben jenem Strand Wache schob. In diesem Sinne hatten wir noch richtig Glück
gehabt, denn das Boot, das man hier zuweilen Fähre nennt, sah in diesem
spezifischen Fall in etwa so aus:
Man muss der ganzen Aktion aber immerhin etwas zu Gute
halten: Zum einen, sind wir am Ziel angekommen und zum Anderen.. habe ich das
erste Mal auf den Philippinen GEFROREN! Ich hätte nicht erwartet, dass ich auf
den Philippinen mal frieren würde. Abenteuer eben - hat ja schliesslich auch
etwas mit Erwartungen zu tun.. ;o)
EL NIDO – die Touristadt
Ein hübsches Fleckchen Erde am oberen Rand von Palawan. Das
erste, was uns hier auffiel: Weisse. GANZ GANZ VIELE W E I S S E!!
Ein Touristendorf wie es im Buche steht. Den Strand machen
Bars und Cottages aus. Dann kommt die Strasse und hintendran noch mehr
Unterkünfte, Tauchshops, Massagesalons, Touragenturen und Restaurants. Wir
waren etwas überfordert. Auf Mindoro gab es relativ wenig Touristen. Coron war
schon mehr Touristenstadt, aber El Nido besteht quasi nur für Touristen. Wir
blieben dennoch fünf Nächte. Kletterten in dieser Zeit auf einen Berg, lasen
Bücher, dinierten in verschiedensten Restaurants, suchten Muesli zum Frühstück,
fanden jedoch nur Cornflakes, freuten uns über normalen Coffee
(mal-nicht-instant, sondern brewed – also bodum-style) und genossen die
Aussicht aus dem Baumhaus unseres Cottages.
Ausserdem liehen wir uns ein Kayak aus, dass Dani an einem
einsamen Strand zu einer halben Bangka ausbaute. (Was unsere Landlady nicht
unbedingt freute. Alle anderen die uns damit sahen, fanden es aber ziemlich
cool! – und ich auch ;o)
Und, weil das auf den Philippinen eben auch einmal seien
muss, besuchten wir einen Hahnenkampf und verloren 4 Euro. (zuerst hatten wir
gewonnen, dann wieder verloren, dann wieder gewonnen und dann zweimal hinter
einander verloren. Macht 200 Pesos, oder eben vier Euro.)
TayTay
Irgendwann muss man weiter und so sind wir heute in TayTay
angekommen. Etwa eineinhalb Autostunden von El Nido entfernt. Mit wenig
Touristen, einem alten spanischen Fort und dem grössten Süsswassersee der
Insel. Wir machen ergo heute erstmal so gut wie gar nichts und uns morgen dafür
dann Sorgen, wie wir ohne philippinisches Bargeld (easy, wir haben noch Dollar)
nach Puerto Princessa kommen – dem scheinbar einzigen Ort mit internationalem
ATM. Auch genannt Geldmaschine.. ;o) Morgen dann. Heute schöne Aussicht, Blog,
Buch und ENJOY.
Die Verkehrsmittel werden übrigens immer schlechter.... ;)