Donnerstag, mein 4ter Tag in Addis! Deutschland fühlt sich
unheimlich weit weg an, einfach, weil hier alles so anders ist. Der Mond liegt
schräger. Man erkennt fast nicht, dass er ein Gesicht hat – und wenn man
schauen will ob er gerade ein a oder ein altes z schreibt, muss man den Kopf
nach links neigen. Fast so, wie wenn man ein ComputerSmiley lesen möchte. Das
mit dem a und z ist übrigens eine Eselsbrücke um zu sehen ob er gerade am
abnehmen (a) oder zunehmen (z) ist. Allerdings ist das gerade sehr eindeutig.
Beim Flug hing er als perfekte runde
Scheibe über den dunklen Welt..
Die Gerüche der Stadt fallen mir inzwischen kaum mehr auf –
nur die starken Autoabgase kann man grösstenteils nicht ignorieren. Das macht
aber nichts, dafür haben die Äthiopier nämlich eine Sache, die sie unheimlich
gut können: CAFE! Der ist hier immer! schwarz. Aber so richtig. Und er schmeckt
immer nach Cafe. Und überhaupt. Fantastisch ;)
Seit Dienstag Abend sind Danis Eltern hier. Und seit
Mittwoch Mittag bin ich krank. Das endlich-mal-ausruhen und die Höhenluft,
sowie ein leichter Sonnenbrand durch zwei Tage Höhensonne ohne eincremen, haben
mir den Rest gegeben. Seither schauen sich die drei diverse Hilfsorganisationen
ohne meine Begleitung an, während ich daheim sitze, etwas lese, viel schlafe
und nun gerade die Zeit nutze um Euch einen neuen Bericht zu schreiben.
Wir wohnen hier übrigens enorm schön. Das denkt man auf dem
Weg her allerdings kaum. Hier wohnt arm und reich so nah neben einander, dass schon
mal ein paar Ziegen an unserer Tür vorbei getrieben werden. Die könnte man wohl
im vorbei gehen auch kaufen - Der Metzger käme dann auch zu einem nach Hause um
das Abendessen zu schlachten. Jedenfalls
ist das Haus hier wirklich toll. Mit Tor und Hof und Terrasse mit Korbstühlen und
Grün und Hund und winzig-kleiner-süsser-Katze.
Und Guards haben wir, die passen auf. Soweit ich das verstanden habe, bräuchte es sie eigentlich nicht. Sie machen auch nicht arg viel. Aber man macht das hier eben so: Ausländer die Geld haben (alle Ausländer haben Geld) stellen ein paar Leute an – in unserem Fall zwei Guards und eine Putzfrau. Allein dadurch, dass dann Angestellte da sind, wird man in Ruhe gelassen. Immerhin bringt man Geld in Umlauf. Zwischendurch hört man immer wieder so Muezin-Gesänge (schreibt sich das so?). Die Leute hier sind wohl enorm gläubig. Läuft man zum Beispiel an einer Kirche vorbei, sieht man sehr viele, die sich in Richtung der Kirche bekreuzigen und verbeugen. Dani meint das kann einem schon auch mal mit einem Taxifahrer passieren. Je nach dem wie gläubig der ist wird man dann auch wohl unruhig. (Jetzt wurde mir gerade von der Putzfrau Danis und meine Wäsche gebracht.. das erklärt, warum ich meine Socken am Dienstag nicht mehr gefunden habe ^^). An die Gesänge hier habe ich mich allerdings sehr schnell gewöhnt. Sie erinnern mich ein wenig an die Tauben , die im Dach meines Übergangsdomizil täglich gurrten (und sonst was trieben). Nur dass sie netterweise nicht so früh anfangen. ;)
Und Guards haben wir, die passen auf. Soweit ich das verstanden habe, bräuchte es sie eigentlich nicht. Sie machen auch nicht arg viel. Aber man macht das hier eben so: Ausländer die Geld haben (alle Ausländer haben Geld) stellen ein paar Leute an – in unserem Fall zwei Guards und eine Putzfrau. Allein dadurch, dass dann Angestellte da sind, wird man in Ruhe gelassen. Immerhin bringt man Geld in Umlauf. Zwischendurch hört man immer wieder so Muezin-Gesänge (schreibt sich das so?). Die Leute hier sind wohl enorm gläubig. Läuft man zum Beispiel an einer Kirche vorbei, sieht man sehr viele, die sich in Richtung der Kirche bekreuzigen und verbeugen. Dani meint das kann einem schon auch mal mit einem Taxifahrer passieren. Je nach dem wie gläubig der ist wird man dann auch wohl unruhig. (Jetzt wurde mir gerade von der Putzfrau Danis und meine Wäsche gebracht.. das erklärt, warum ich meine Socken am Dienstag nicht mehr gefunden habe ^^). An die Gesänge hier habe ich mich allerdings sehr schnell gewöhnt. Sie erinnern mich ein wenig an die Tauben , die im Dach meines Übergangsdomizil täglich gurrten (und sonst was trieben). Nur dass sie netterweise nicht so früh anfangen. ;)
Wir wohnen hier übrigens momentan zu neunt. Davon drei
deutsche Lehrer, zwei schweizer Zivis, zwei schweizer Eltern und der Chef der
beiden Zivis. Man läuft sich aber relativ wenig über den Weg. Tagsüber ist man
ja eigentlich unterwegs (ausser man heisst Anna und bevorzugt es viel zu
schlafen). Und Abends sind auch meist nicht alle da. Von Weihnachtsfeiern in
der Schule über extern essen gehen, über früh ins Bett.. Früh ins Bett ist auch
echt so ein Thema. Man merkt der Luft nicht an, dass sie dünn ist (2.500MüM),
aber man ist anscheinend viel müde. Hätte mir Dani das nicht erklärt, hätte ich
meine Müdigkeit aber eher auf das endlich-da-sein und
endlich-keine-Vorbereitungen-mehr geschoben. A propos Vorbereitungen: Ich habe
vergessen Sarah zu sagen, dass das Klopapier jetzt seinen Platz hinter der
Dusche hat.. Könnte ihr das mal jemand erzählen? Wahrscheinlich hat sie es
schon gesucht und sich dann doch neues gekauft :D … fettes sorry ;o)
Eigentlich ist das krank sein gar nicht so doof. Ich habe
hier gemerkt, dass ich mich sehr stark über mein bisheriges Leben definiert
habe. Wer ich bin, wohin ich gehöre, .. das hat wohl einen grossen Teil meines
Selbstbewusstseins ausgemacht. Und dann steht man plötzlich hier – alles was
man kannte ist weit weit weg. Man versteht von der Sprache gerade mal zwei Wörter
und jegliches System, das man bisher anwenden konnte funktioniert hier einfach
nicht. Da fühlt man sich dann schon ein bisschen verloren. Aber! Ausnahmsweise
habe ich mich entschieden das Problem nicht mit grübeln zu lösen, sondern die
Zeit das selbst erledigen zu lassen. Danis Eltern sind noch zwei Wochen da, in
der Zeit werde ich wohl grösstenteils einfach Mitläufer sein. Was vollkommen in
Ordnung ist. Bis dahin verstehe ich dann das Land und die Leute, zumindest von
der Art her ein wenig und finde mich entsprechend besser zurecht. Damit wäre
dann eine Unsicherheit abgebaut und der Rest kommt wahrscheinlich dann auch von
alleine mit der Zeit.
Schon wieder 1.5 Seiten Text. Und doch nichts Wichtiges
gesagt. Aber immerhin bekommt Ihr so ein bisschen was von meinen wirren
Eindrücken mit und wisst, dass es mir (trotz krank) doch gut geht. ;)
Noch eine kleine Administrative Sache: Mein Handy
funktioniert hier leider bisher nicht. Entsprechend kommen bei mir keine SMS
an. Ihr könnt mir aber gerne Kommentare auf dem Blog hinterlassen oder mir
E-Mails schreiben (erster Buchstabe Vorname-PUNKT-Nachname mit ae@gmx.de).
In diesem Sinne – viele liebe Grüsse aus Addis Ababa und bis
in bälde!
Huhuuuu
AntwortenLöschenhab gerade deinen Blog gefunden, alles gelesen und bin ganz begeistert :)
Schön dass es dir (soweit) gut geht und du dieses Abenteuer wagst. Total cool!!! Ach wie gerne würde ich... ;)
Ich drück dich und freu mich auf die nächsten Berichte.
Laß es dir gut gehen, genieße die neuen Eindrücke und deine neuen Erlebnisse!
Und lass dir die Haare wieder wachsen...!! ;)
Grüßle Maike
Klingt alles sehr sehr anders :-)... schreib weiter!
AntwortenLöschenIch wünsche dir eine schnelle Besserung!
fetter Hug!
Sassy aus dem Bett ;-)
Hi
AntwortenLöschenHab heute dran gedacht beim heimlaufen wie es dir in Äthiopien wohl so ergeht und hab die Zeilen schnell verschlungen!
Bin jedenfalls sehr gespannt was du alles erlebst und was du von dem erlebten mit uns hier im Blog auch teilst *gg*
Lg
Marc
wow. echt genial. machst ja richtig spass den blog zu verfolgen. bekommt man fast lust direkt aufzubrechen :)
AntwortenLöschenfreu mich schon auf den nächsten eintrag.
Uli
Hey Grosse, freut mich dass gut angekommen bist und zum Glück hast du auch da Kaffee ;-) zeige mich mit dir solidarisch und bin auch krank geworden, hier beginnt die Grippezeit, grmpf Hätt ich nicht son Schiss vom Fliegen, wie gerne wäre ich jetzt auch in wärmeren Gefilden. Geniess dein Abenteuer, denn es hat gerede erst begonnen. Greeeeez Donny
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