Dienstag, 13. November 2012

PHILIPPINES


Manila, erster Eindruck

Die Temperaturen in Seoul fielen immer weiter, entsprechend musste schnell ein wärmeres Land her. Von Seoul aus flogen wir am sechsten November nach Manila. Beim Einchecken wurden wir erstmal darauf hingewiesen, dass wir ohne Rück- oder Weiterflug nicht mitgenommen werden. DEFINITIV. So sind die Regeln. Also haben wir „mal eben schnell“ einen Flug irgendwann nach irgendwo gebucht. Kurz vor knapp konnten wir dann einchecken. Direkt zum Gate und da erstmal gewartet. Eine knappe halbe Stunde nach Abflugzeitpunkt (21:10), das Flugzeug stand bereits am Gate, wurde eine Verspätung von ca 5 Stunden angesagt. So kamen wir erst am Morgen an, erstmal ins Bett und dann gegen Nachmittag mal schauen wo wir da eigentlich gelandet sind – Manila: Ein Bruchteil der Grösse Seouls, aber ebenfalls beeindruckend! Der Verkehr scheint kein System zu kennen (ausser viel gehupe), der Taxifahrer wechselte auf dem Weg zu unserem Hotel gefühlt im Sekundentakt die Spur (um dann in der langsameren zu Enden ;). Fussgängerampeln gibt es. Manchmal. Aber eigentlich geht man über die Strasse wenn es eben gerade geht. Und im Zweifelsfall läuft man langsam immer weiter auf die Strasse raus, bis die Autos für einen anhalten müssen.

Im ersten Moment überfordert, flüchteten wir erstmal ins Hotel. Neunter Stock, tolle Aussicht und perfekt, um den Verkehr erstmal aus sicherer Entfernung zu beobachten.. Hat man sich allerdings erstmal an das ‚Gewusel‘ gewöhnt, ist die Stadt ziemlich cool. Immer wieder entdeckt man spanische Einflüsse. Wenn man Locals reden hört, versteht man ab und an ein englisches oder spanisches Wort. So mittenrein in ihrem TagalogRedefluss (Tagalog = Philipinisch). Sie sprechen also so eine Art Spengalog. Ziemlich faszinierend. Vor allem Wochentage und Zeitangaben. Alle sind aber auch enorm freundlich mit „Hello Sir, Ma’am“, „Thank youuu“ und Co.

Auf den Strassen sieht man ab und an (vor allem in der Nähe von Schulen) Jungs, die Hacky Sack spielen. Allerdings sind die ‚Spielgeräte‘ nicht diese mit Reis oder Plastikkörnern gefüllte HäckelSäckchen, sondern Kronkorken, die um einen Strohhalm geklemmt wurden. Der Strohhalm stabilisiert wohl den Flug. Es sieht zumindest so aus, als würde es recht gut funktionieren.


Couchsurfing. More fun in the Philippines! 

Auch Couchsurfing habe ich eine neue Funktion entdeckt: Wenn man keine Couch braucht, oder sich nicht aufdrängen will, oder oder oder – kann man auch einfach seine Reisepläne posten. Das sieht dann jeder der dort in der Umgebung wohnt. Ausserdem hab ich mich auch mal wieder bei den Aktivitäten rumgetrieben und durch Zufall ein Event am passenden Samstag entdeckt. Ein Ausflug nach Antipolo. Hatte ich noch nie gehört, ist ja aber eigentlich auch egal. Es hiess etwas von Markt und Mystical Cave und Trekking und Schwimmen gehen.. also alles ziemlich cool und wenn es schon von anderen geplant ist, heisst das ja prinzipiell mal weniger Aufwand für uns, weil sich schon jemand drum kümmert. Also haben wir uns letzten Endes al Teilnehmer 34 und 35 angemeldet, sind am Samstag um fünf Uhr Morgens aufgestanden, um um sechs am Treffpunkt sein zu können. Am Ende waren wir ca 25 Leute auf dem Trip, davon 6 Ausländer (mit uns), der Rest Locals. Alle unheimlich nett, offen, interessiert und spassig. Wir hatten einen super Tag mit super Leuten und vielen vielen Infos. Auf dem Markt haben sie uns erklärt, was wir probieren müssen, im Jeepney (öffentlicher MiniBus) packte jemand philippinische Kekse aus, hiess uns probieren und nannte uns den Namen (sorry, direkt wieder vergessen). Wir haben drei Seiten Infos über where-to-go und was man da machen oder sehen kann. Die Ecken, die wir an diesem Tag gesehen haben, hätten wir alleine nicht gefunden und es hätte ohne die Leute nicht im Ansatz so viel Spass gemacht. CS auf den Philippinen ist grossartig. Man kommt allgemein mit den Leuten hier schnell und einfach in Kontakt, aber der Ausflug über CS hat alle meine Erwartungen geschlagen. Und.. seither finde ich den Werbeslogan wirklich passend.. IT’S MORE FUN IN THE PHILIPPINES J


MINDORO

Am Montag haben wir uns aufgemacht das Land zu erkunden. Dani hat eine Freundin, die auf Mindoro derzeit in einem schweizerisch geführten Resort schafft. Ausserdem gibt es dort den besten Dive-Spot der Philippinen. So hat sich mal wieder unsere Planung von allein ergeben. Per Samstags-Tips, Lonely Planet und Internet haben wir am Sonntag noch eben herausgefunden welche Busgesellschaft bei unserem Ziel in Frage kommt. Dem Taxi Fahrer haben wir dann drei Mal den Namen gesagt. Jedes Mal wohlweislich anders ausgesprochen. So hat er es irgendwann dann auch verstanden und uns auf indirektestem Wege hingefahren. Man muss ihm das zu Gute halten, denn so sind wir an den Hauptverkehrswegen vorbeigefahren und standen nicht 50% der Fahrt im Stau (passiert hier relativ oft). Am Busbahnhof angekommen, konnten wir relativ unbehelligt am Schalter ein Ticket kaufen. Wobei unbehelligt nicht mit deutschen Verhältnissen messbar ist. Wenn man aus dem Taxi aussteigt, steht einem schon einer im Weg und will wissen, wo man hin will. Dieser führt einen dann auch zum Ticketoffice. Das ist allerdings leer, wohingegen das nebenan besetzt ist, .. Alles bisserl komisch, wenn man es nicht kennt. Aber am Ende stellt man fest, dass das normal ist und bei allen gemacht wird und das Ticket, dass er einem verkauft hat, vollkommen in Ordnung ist und es sogar mit System und Sitznummer läuft. Nach einiger Zeit kam der Bus mit der Nummer auf der Seite, die auch auf unseren Tickets stand. Es war eine gute Stunde vor Abfahrtszeit. Also haben wir unser Gepäck auf unsere Sitze gestellt und uns entschlossen draussen zu warten. Super Idee, bis der Bus plötzlich weg fuhr. …………………….. Irgendwer teilte uns mit, dass er nur kurz zum anderen Busbahnhof fährt, Leute einlädt und zurück kommt. Das hat uns irgendwie nicht beruhigt. Im Kopf haben wir mal eben durchgerechnet, was in den Rucksäcken alles drin ist, was wir alles sperren, nachmachen lassen oder sonstwie neu organisieren müssen. Es war so ziemlich alles. Pass, Kreditkarten, Versicherungszettel, … Eine Kreditkarte trugen wir „auf dem Mann“ und etwas Bargeld auch. Es würde also schon gehen, aber es wär garantiert NICHT LUSTIG! Der Local, der es uns gleich gemacht hatte, schaute auch sehr nervös.. Das hat uns irgendwie auch nicht sicherer gestimmt.

Nachdem wir eine gute halbe Stunde, angespannt die Strasse auf und ab geschaut hatten, kam unser Bus wieder. Der Gepäck-check ergab: ALLES noch DA! Freude gross, alles glatt, alles gut, auf geht’s.
Durch Stau aus der Stadt raus, über Landstrasse, mit weiteren Stops, alle länger als man bei uns geduldig ertragen würde. Irgendwann am Hafen, noch mehr warten. Alles rauf auf die Fähre. Zu Fuss. Inzwischen fühlten wir uns so sicher, dass wir nicht einmal mehr prüften, ob der Bus auch auf der Fähre ist. Im Kinosessel ein bisschen geschlafen, China-fertig-Suppe und Bier zwischendurch. Nach ein paar Stunden Ankunft auf der Insel Mindoro. Das ist die, die südlich der Hauptinsel liegt. Von dort aus nach nur kurzer Wartezeit an der Westküste in Richtung Süden. Dem Busbegleiter noch eben mitgeteilt in welchem Dorf wir aussteigen müssen.

Es war inzwischen längst dunkel und wir seit etwa sieben oder acht Stunden unterwegs. Gegen zwölf hielten wir mal wieder irgendwo länger. Der Busbegleiter war im Gespräch mit einigen Passagieren. Irgendwann holten sie uns dazu: Wir sollten doch lieber hier in ein Hotel gehen, denn dort wo wir hinwollen gäbe es keins und der Weg zu unserem Resort sei bei Nacht viel zu gefährlich! Es wurde uns also eines dieser Tricycles (ein Motorrad an das eine Art Beiwagen angeschweisst ist, ausserdem können noch mindestens zwei quer hinter dem Fahrer sitzen)organisiert, dass uns zu einem günstigen Hotel bringen sollte, dann ist der Bus abgedampft und wir wurden durch die Dunkelheit geschippert. Dani musste aus dem Beiwagen hinter den Fahrer sitzen, da er für philippinische Verhältnisse einfach zu gross ist und entsprechend zwischen Sitz und Dach mehr klemmte als sass. Der Fahrer klingelte dann jemanden im Hotel wach und wir konnten, inzwischen war es etwa ein Uhr Nachts, endlich duschen und schlafen.

Heute Morgen zeigte sich das Dorf dann mit einem wirklich freundlichen Gesicht. Cafe und Zigarette nahmen wir auf der Strasse vor der Tür. Uns wurden sofort zwei Stühle und später auch ein Tisch fürs Frühstück gebracht und so sassen wir dann ganz entspannt, mitten auf der Strasse und schauten dem Treiben zu. Zwei Thunfische fuhren in einem Tricycle an uns vorbei, hinterher kam eines mit riesigen Eisblöcken. Ein paar grüssten im Vorbei gehen, viele grinsten und einige schienen etwas verwirrt. Im Endeffekt wurden wir genauso viel bestaunt, wie wir bestaunten.

Am Mittag suchten wir uns einen dieser schönen Jeepneys, um zu unserem Ziel zu gelangen. Die letzten 700 Meter mussten wir laufen. Verschwitzt und unangemeldet kamen wir dann im Resort an. Normalerweise wird man vom Resort am Flughafen, oder auch im nächsten Ort abgeholt, entsprechend verwirrt wurden wir angeschaut, als wir da plötzlich als Backpacker an der Theke standen. Aber alles kein Problem. Es wurde auch gleich per Telefon abgeklärt, ob ich den Tauchschein machen könnte, der Dive Master war nämlich grad gar nicht da. Nach dem Bier kam dann die Nachricht, es ginge, aber ich müsse gleich anfangen. Hier das Buch, morgen geht’s in den Pool.

Und hier sind wir nun. In einer sehr schönen Anlage, an einem super Ort, mit tollen Leuten, an schönem Meer und hören gerade Geschichten von jenen, die heute an diesem TraumSpot waren und von Delphinen, Haien, Korallen und sogar einem Wal erzählen….

Ich hebe mein Bier auf alle daheim gebliebenen. Ich schicke Euch Bilder vom Paradies, sobald ich kann.  

3 Kommentare:

  1. Ich hoffe ihr seht mindestens genauso viel, und nicht nur Plattfische und Schollen und ein paar Stichlinge, sowas gibts hier auch zuhauf.
    Immerwiederschön von euch zu lesen, es ist ein wenig so, als könnte man ein Stück miterleben, was ihr so macht...
    Liebste Grüße aus Südfrankreich
    Tinator.

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  2. wieder unterwegs:-). Viel Spass. Solltet Ihr doch mal spontan nach Serbien kommen (so wie ich euch kenne-ist alles moeglich)-die Tuer steht offen. Jana

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  3. heute wurde ein Hammerhai gesichtet.. ich denke unsere Chancen stehen gut, wenn wir dann raus fahren :)
    @Tina - danke fürs Feedback. Freut mich sehr, wenn's gefällt!
    @Jana - Serbien steht definitiv auf dem Plan, nur das Wann ist dann halt die Frage, aber eben - DU kennst uns j ein bisschen ;) .. und sonst klappts ja vielleicht auch irgendwann mal wieder in Mirow. ;)

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